Die Wahre Lehre Buddhas
Ein Prinz mit dem Namen Siddharta Gautama, wurde
in April des Jahres 563 vor Christus in Lumbini, im heutigen Nepal geboren. Durch langfristige
Meditation und tiefe Selbstunter-suchung erreichte er mit 35 Jahren
geistige Klarheit, und wurde dann Buddha (Buchstäblich „Der
Erwachte“) genannt. Bevor er mit achtzig Jahren, 483 vor Christus
starb, fragten seine Anhänger ihm was die Essenz seiner Lehre war.
Er sagte: „Shabba dhamma nalam abhiniveshai“ –
„Wir sollten uns an nichts festklammern“. Ein
Lieblingsausspruch von ihm war (in English verfasst): „Just be“ –
„Sei einfach nur“. Zentral in Buddhas Lehre stehen die „vier
edlen Wahrheiten“, „der edle achtfache Pfad“,
„die drei Juwelen“ und „der mittlere
Weg“.
Die vier edlen Wahrheiten sind
die Folgenden:
- Das Leben in Unwissenheit ist
Leiden.
- Ursache des Leidens ist die Unwissenheit über
die wahre Natur des Selbst und des Lebens, und die daraus folgende
die Sehnsüchte (krampfartige, verhaftende Verlangen - auf English
„cravings“), und Anhaftung an weltliche Sachen.
- Die Zunahme des adäquaten Wissens, und das
resultierende Aufhören der verhaftenden Sehnsüchte, führen zum
Auflösung des Leidens.
- Dem edlen achtfachen Pfad muss gefolgt werden,
um wahre Lebensweisheit zu entwickeln, durch die die totale
Ausradierung des Leidens automatisch erfolgt.
Der edle achtfache Pfad zum Nirwana besteht aus
acht Arten richtigen Benehmens, mit Körper, Geist und Seele. Diese
acht werden unterteilt in drei Gruppen: Shila
(Tugendhaftes Benehmen); Samadhi (Mentale Entwicklung
zum Erlangen von Meisterschaft über den Geist);
Pragya (Weisheit, spirituelle Einsicht in die Natur
des Bewusstseins und in alle Dinge. Das letzte führt zum
Nirwana: das Sehen und Verstehen der Wirklichkeit so wie sie
ist).
Wichtig ist es hierbei zu
wissen, dass diese acht nicht gedacht sind um in einer Reihefolge
praktiziert zu werden. Die Idee ist, dass alle acht gleichzeitig
kultiviert werden, so wie es praktisch möglich ist. Sie sind
nicht als Geboten oder ähnliches auf zu fassen, sondern als
Ratschläge, für diejenigen die wahre Lebensfreiheit, die höchste
Glückseligkeit, den Zustand von dauerhaftem Glück, der der
natürliche und entspannte Zustand des Menschen ist, - in einem
WortNirwana - erfahren möchten.
Die drei Shilas - Die drei
Tugenden:
- Richtige Sprache. (Die
Wahrheit sprechen. Nicht verletzende Sprache, nicht übertreibende
Sprache, freundliche, bedeutungsvolle und nützliche
Sprache.)
- Richtiges Benehmen.
(Nicht verletzendes Benehmen, zu uns selbst und zu andern,
Gewaltlosigkeit.)
- Richtigen
Lebensunterhalt. (Die Art wie wir unserem Lebensunterhalt
sichern, soll nicht verletzend sein für uns selbst oder für andere,
weder auf direkte, noch auf indirekte Weise.)
Die drei Samadhis - Die drei
geistigen Haltungen und Übungen:
- Richtiges Bemühen.
(Versuchen sich zu korrigieren und sich zu verbessern in allen
Hinsichten und in allen Situationen.)
- Richtige Achtsamkeit.
(Übungen in Aufmerksamkeit; Bewusstwerdung der Prozesse, die
ablaufen in Geist und Körper; Selbst-Wahrnehmung,
Selbst-Reflektion.)
- Richtige
Meditation/Konzentration. (Sich versenken, sich vertiefen;
Tägliche Stille- Übungen machen, denn nur in einen ruhigen Geist,
in einen 'perfekten Spiegel', reflektiert die Wirklichkeit sich so
wie sie ist.)
Die Zwei Pragyas - die zwei
Weisheiten:
- Richtiges Verstehen /
Einsicht. (Der richtige Sehensweise, die richtige Vision
haben. Die richtige Perspektive auf das Leben haben. Das Sehen und
verstehen der Dinge so wie sie wirklich sind. Einbildung von
Wahrheit unterscheiden; Spekulationen und Vermutungen trennen von
Sicherheiten; nicht glauben was andere dir mitteilen, sondern
selbstständig die Wahrheit ausfindig machen.)
- Richtige Intention.
(Die richtigen Absichten haben. Den richtigen innerlichen
Entschluss fassen, nämlich die Wahrheit einzusehen und damit das
Leiden auszuradieren.)
Um diese acht Aspekte des Lebens zur völligen
Entwicklung zu bringen, rät Buddha den Menschen ihre Zuflucht in
den drei "Juwelen" zu nehmen: Buddha, Dharma
und Sangha:
- Buddha. Buddha
präsentierte sich selber als ein Model, als Beispiel, und als ein
lebender Beweis dafür, dass es für einen Menschen möglich ist, zu
„erwachen“, und alle Formen des Leidens aus seinem Leben zu
eliminieren. Buddha ersuchte sein Anhänger, vertrauen zu haben in
sein Vorbild.
- Dharma. Die Lehre des
Buddhas. Durch das tägliche studieren und überdenken der Ausdrücke
der Wahrheit, wird man allmählich klarer. So entwickelt man einen
Bewusstseinszustand in dem man in der Lage ist, das
„supra-weltliche“ Selbst zu unterscheiden und die Wirklichkeit wahr
zu nehmen wie sie ist.
- Sangha. Durch das
regelmäßige Aufsuchen der Gesellschaft von Menschen, die erwacht
sind, oder wenigstens das erste Stadium von Erwachen erlebt haben,
macht man Erfahrungen durch die man weiterkommt auf dem Pfad des
endgültigen Erwachens.
Ein integrierter Teil des
gesamten Unterrichts Buddhas ist das folgen des ‚Mittleren
Wegs’. Er betrifft die tägliche Ausübung von Nicht-Extremismus.
Diese ausbalancierte Art von Leben wird üblicherweise auf den
folgenden drei Ebenen definiert:
- Den mittleren Weg gehen
zwischen ungebremsten Sinnes-Vergnügungen einerseits und einer
strengen Askese (eine strenge Entsagung der Sinnenbefriedigung)
andererseits.
- Die mittlere Sichtweise
einnehmen zwischen den zwei Extremen von möglichen
philosophischen Sichtweisen: Objekte bestehen wirklich, sie haben
eine eigene absolute Realität / Objekte bestehen nicht wirklich,
sie sind eine Illusion.
- Durch das Folgen des
achtfachen edlen Pfades, wird ein Bewusstseinszustand
kultiviert, der frei ist von Sehnsüchten und Passionen wie Lust,
Bosheit und Habgier. So lange man sich auf dem achtfachen Pfad
befindet, ist das eine Garantie, dass Extreme in allen
Lebenssituationen automatisch vermieden werden.
Buddha machte klar, dass das
Leben erst sinnvoll wird, wenn man sich auf den Weg nach Einsicht,
Weisheit und Selbstverwirklichung - Nirwana -
begibt. Wenn man das nicht tut, und sein Leben in Unwissenheit
verbringt, dann, sagte er, ist man wie ein Kind, das von seinem
Spielzeug ganz beschlagnahmt wird, und damit spielt in einem Haus,
das an allen Seiten in Brand steht.